Geheimnisse in den FS-Daten?
Grüß Gott,
immer wieder stoße ich auf merkwürdige Zeichenfolgen der verschiedenen Eingeber:
- Datumseingaben in spitzen Klammern
- Großschreibung bei den Nachnamen
- Groß- und Kleinschreibung bei den Vornamen
- Mehrfache, widersprüchliche Angaben beim gleichen Ereignis in einem Profil
- Standardisierter Ort kann nicht mehr verschleiert werden
Kann ich irgendwo eine Erklärung zu diesen individuellen Besonderheiten abfragen?
Nur als Belege zu diesen Besonderheiten, die keine (negative) Reaktion von FS hervorrufen, also erlaubt sind:
zu 1.:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/LCQ6-YXV
Hier ist das neuere Datum (Eingabe 15.07.2024) in spitzen Klammern angegeben. Es steht außerdem im Widerspruch um vorhandenen Taufdatum (31.05.2012). Ein Kind kann nicht vor seiner Geburt getauft werden. Beide "Standarddaten" zeigen das richtige Jahr, sollten also durch eine einfache if-Abfrage als unmöglich erkannt werden.
zu 2.:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/LHKD-TW5
Was will mir der Eingeber mit dem großbuchstabigen Nachnamen sagen?
zu 3.:
Leider nicht notiert und nicht mehr gefunden. Ist aber gerade wirklich nicht so wichtig. Einfach die Augen offen halten.
zu 4.:
Leider nicht notiert und nicht mehr gefunden.
Hier gibt derselbe Eingeber zwei unterschiedliche Ereignisse "Baptism" ein. Immerhin eines davon stimmt mit "Kleinkindtaufe" überein. Warum? Wo sind die Quellen dazu?
zu 4.:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/KHX7-J3K
Hier stimmt der Ort der Kleinkindtaufe nicht mit dem Ereignisort der Quelle überein. 'Baptism' wird aber als zusätzliches Ereignis ohne Quelle eingetragen.
zu 5.:
Offensichtlich ist kann man nur noch den Standardisierten Ort 'Speichern', da nur dann die Schaltfläche aktiviert wird.
Nebenwirkung: Alle spezielleren Ortsangaben (Konskriptionsnummern in der K. u. K. Monarchie lassen sich nicht mehr eingeben oder korrigieren,
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G4XK-FV7
Hier lässt sich beispielsweise die Hausnummer nicht mehr verändern bzw. bei neuen Personen eingeben. Dabei wurden diese Hausnummern ab 1781 in der Österreich-Ungarischen Monarchie eingeführt. Sie sind eine wesentliche Information für den Genealogen: Wer bleibt (erbt) das Gebäude? Wer zieht um? Wann wurde das Gebäude in etwa neu errichtet?
Hier macht es sich FS viel zu einfach. Erneut verweise ich auf meine diversen, praktisch hinterlegten Vorschläge einer dreistufigen Hierarchie:
- Ein Ort besteht mindestens aus einer Straße. Hat der Ort (noch) keine Straßen, so wird bei Bedarf ein allgemeiner Platzhalter 'Haus' eingeführt (siehe Böhmen, Tschechien).
- Eine Straße besteht aus mindestens einem Gebäude (auch Kirche, Friedhof, Grab).
- Jedes genealogische Ereignis (Geburt, Taufe, Einsegnung, Heirat, Tod, Bestattung) findet in oder in der Nähe eines Gebäudes statt.
Mit der Einführung dieser Hierarchie kann man auch deren Verwaltung (politisch, gerichtlich, kirchlich, usw.) reformieren.
- Ein Ort ist ein physikalisch existierendes Objekt (das man anpacken, anschauen, besuchen kann). Die verschiedenen Verwaltungen sind dagegen abstrakt.
- Eine Verwaltungsebene bestimmt eine Regelung in einer untergeordneten Ebene. Die untergeordnete Ebene gibt Rechte an die übergeordnete Ebene ab (Gemeinde, Kreis, Regierungsbezirk, Land, Staat, Staatenbund). Diese Hierarchien können unterschiedlich sein (siehe Verwaltungsreformen).
Alle genannten Objekte unterliegen ständigen zeitlichen Veränderungen. Um ehrlich zu sein, gibt es so gut wie keine Invarianten. Näherungsweise sind die Koordinaten eines Gebäudes stabil, obwohl es schon vorgekommen ist, dass ganze Gebäude inzwischen auf Teflonschienen verschoben wurden.
- Ein Ort hat viele Namen, teilweise aus unterschiedlichen Blickwinkeln (Sprachen).
- Jede Revolution fegt die alte Verwaltungshierarchie weg.
Im Grunde gibt es bei der Umsetzung eine gute Trennlinie zwischen dem physischen und dem virtuellen Bereich, die über den Ort schwach gekoppelt sind.
Nach meiner Meinung betritt FS derzeit einen Holzweg, indem es pro physischem Ort einfach weitere Standardisierte Orte mit Zeitangaben (Existenzintervall) und einer Verwaltungshierarchie dem Eingeber vorschlägt.
Das können wir alle ganz einfach bei der Suche im Familienstammbaum ausprobieren:
Hier geben wir dann unseren Ort (bei mir Dautmergen) ein. Es erscheinen zwei Vorschläge
- Gemeinde
- Dorf 1871-1945
Ein Blick auf Wikipedia gibt dem Nicht-Historiker einen groben Überblick über viele Orte, hier also
Vom Beginn der Neuzeit bis zur NS-Zeit
Durch die Mediatisierung der zu Vorderösterreich gehörenden Grafschaft Hohenberg kam Dautmergen zum 1806 errichteten Königreich Württemberg. Kurzzeitig war der Ort dem Oberamt Spaichingen zugeordnet, und seit 1812 für mehr als ein Jahrhundert dem Oberamt Rottweil unterstellt. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Dautmergen 1938 zum Landkreis Balingen.
Muss jetzt für jede Änderung in der Hierarchie ein neuer Standardort eingefügt werden?
Nachkriegszeit
Im Jahre 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Dautmergen Teil des Zollernalbkreises.
Auch hier dieselbe Frage. Letztendlich müssen wir aus einer ziemlich langen Liste den richtigen Ort heraussuchen.
Daneben kann man in FS aber auch noch ein "Jahr" eintippen. Warum sollte es nicht möglich sein, nur den Ortsnamen (mit der entsprechenden Sorgfalt bei Dopplungen), genauer die Standardkoordinaten des Ortes und das Jahr einzugeben. Die Datenbank findet dann den "Standardisierten Ort" mit dem passenden Zeitintervall.
mfg Hans-Jürgen (Scheibl)
Antworten
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Hallo Hans-Jürgen,
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