Probleme mit FamilySearch (Kritik, Verbesserungsvorschläge, Fehlinterpretationen)
Grüß Gott,
Hier handelt es sich um eine "wild" entstandene Sammlung von Feststellungen grundsätzlicher Art, die verschiedene Ursachen haben können
- Fehlinterpretationen durch mich (oft mangelndes Wissen)
- Fehler der Community
- Fehler/Schwächen im Programm
Es geht mir nicht darum, dass nun Lösungen für die in den konkreten Beispielen aufgeführten Einzelprobleme über mich einprasseln. Die Beispiele sind als Beweise gesammelt worden und können sich möglicherweise inzwischen verändert haben.. Vielmehr sollten einige Punkte als Anregungen genommen werden, um FamilySearch weiter zu verbessern. Daher sind sicher einige Fragen eher rhetorische Fragen?
Zur besseren Erkennung im Text beginnen die Zeilen mit
?? Meine Fragen
-> Meine Vorschläge
Namensvergabe:
Sehr oft findet man die Konstruktion der böhmischen Namen in der Form:
Mann: Vorname Nachname (Mädchenname der Frau)
Frau: Vorname (letzter/neuer) Ehename Mädchenname
?? Wie erkennt man doppelte Vornamen? Hat der Arnold eine Jaroš geheiratet oder nicht? Ist Jaroš überhaupt ein Vorname, oder kommt er nur als Nachname vor?
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G84S-ZQV
- Arnold Jaroš Škubal
nebenbei und nur so am Rand
Interessant ist das Suchverhalten des Browsers Mozilla Netscape nach dem Suchbegriff "Jaro", der fünf Treffer findet, aber nur drei auf der Oberfläche markiert. Auch beim Vorwärtsblättern werden zwei Treffer nicht gesondert angezeigt. Ob das am Browser liegt oder am hinterlegten HTML-Text sollte noch untersucht werden, führt aber hier zu weit.
Beispiele für Namenskonstruktionen:
Auch FamilySearch sieht (wie die meisten Genealogie-Programme) nur den Geburtsnamen (Mädchennamen) als Invariante einer Person an, auch wenn diese Stabilität nicht immer ganz durch nachträgliche Anerkennung der Vaterschaft verletzt wird. Die (mehreren) Nach- oder Ehenamen (meist der Frauen) werden in FS nicht gesondert gespeichert, selbst wenn man sich auf den letzten Ehenamen festlegen könnte. So stirbt eine Frau meist ohne Erwähnung ihres Mädchennamens mit ihrem aktuellen, d. h., ihrem letzten Ehenamen und nicht mir ihrem Geburtsnamen.
Offenbar, um Geburts-, Ehe-, Witwen- usw. Namen irgendwie unterzubringen , stellen einige Eingeber mehrere Namen zusammen.
?? Gibt es dazu Regeln oder ist das eine freie Erfindung?
https://www.familysearch.org/tree/person/details/L8S7-369
So ist der
-> MatĚj Šimon Kondel Kučera
mit der
-> Ludmila Kondelová Kučerová Lišková
verheiratet.
?? Hatte er unter Umständen zwei Vornamen oder eine zweite Ehe mit einer geborenen Šimon oder Kondel? War die Ehefrau vorher mit einem Kučera oder einem Liška verheiratet? Kommen hier auch noch Aliasnamen (Vulgo-, Hof- usw.) hinzu?
Wieder andere Forscher legen Frauen (fehlende Mütter) mit erfundenen Namen wie 'X' an, oder sie setzen den Ehenamen als Geburtsnamen ein.
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GQT8-5N1
?? Warum gibt es (fast) kein Genealogie-Programm, das die verschiedenen Namen (mit Gültigkeitsintervall) verwaltet?
Beispiele für die weiblichen Namen:
Will man die Namen der Personen (zur Suche) vereinheitlichen, so stellt sich das Problem der weiblichen Endungen in den slawischen Sprachen (und eines kurzen Zeitabschnittes um 1800 bei den deutschen Namen mit der Erweiterung '-in').
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GHFR-NV9
-> Anna Slámová
https://www.familysearch.org/tree/person/details/LR43-LS6
-> Catharina Slama
Daneben scheint es noch Abweichungen zu geben, wenn der Familienname bereits auf a endet. Auch wird gerne einmal der letzte Vokal entfernt.
?? Gibt es zur Formung der weiblichen Namen (wenigstens einigermaßen) stabile Regeln?
Eine Teil-Erklärung habe ich kürzlich erhalten
Ist der Name im Tschechischen eine Eigenschaft, so endet die weibliche Form nur auf a. Hilfreich ist
Wobei man über die pauschale Empfehlung alle "deutschen" Namen mit -in zu versehen, geteilter Meinung sein kann.
Beispiele für fehlende Ehefrauen/Mütter:
Schon bei der Namensbildung erwähnt.
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GQXX-XWK
- X
-> Hier wäre es sinnvoll, wenn für jeden Eingeber eine Möglichkeit (Kommentarfeld) besteht, seine individuellen Regeln zu erklären.
Beispiel für Datumsangaben in FamilySearch (Muss ich die Sprache suchen?):
https://www.familysearch.org/tree/person/details/KH47-83G
- 19SEP1821
https://www.familysearch.org/tree/person/details/L8S7-369
- Nov 11 1714
?? Wäre es nicht sinnvoll, FamilySearch auf das ISO-Format yyyy-mm-tt (Sortierformat) umzustellen? Es geht doch, wenn man will.
siehe https://www.familysearch.org/tree/person/details/G8ZV-93F
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G89C-6SD
- asi 1598
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GHFR-YPV
- okolo 1654
- Eheschließung
6. Říjen 1691Kralovice - kostel sv. Petra a Pavla
Standardisiertes Datum
6. Oktober 1691
El Salvador ???
Grund, weshalb diese Angabe richtig ist:
MyTrees GEDCOM Match against FamilySearch
?? Wäre es nicht sinnvoll, statt der sprachspezifischen Begriffe einheitliche Zeichen wie <=vor, >=nach, ~=etwa, ungefähr zu verwenden?
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G89C-9XF
- 20. října 1699 Grund: matriky
Mangelhafte Datumsprüfung:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GSDF-DNZ
- Hier sollte eigentlich das Programm erkennen, dass die Bestattung nicht vor der Geburt stattfinden kann.
Standardisiere Ortsangaben, Beispiele für 'nicht angemeckerte' Orte:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/KH47-83G
Golleschau, Bhm., Czch.
Sind eigentlich alle Abkürzungen "Standardisierungen", zumindest werden diese akzeptiert.
?? Die standardisierten Orte sind für mich eine unnötige Fehleentwicklung (vergleiche meine Postings mit realen Realisierungsmöglichkeiten dazu).
Immerhin ist inzwischen der Versuch zu erkennen, den Gültigkeitsbereich der Ortsbezeichnung immer hinten anzuhängen.
-> Der Eingeber sucht den (aufgrund der Koordinaten) nächstliegenden Ort aus der zentral gepflegten Tabelle aus und gibt das Ereignisdatum ein. Die Datenbank generiert dann die zum Datum gehörende Verwaltungshierarchie. Beispiel
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G8ZV-93F
- 1773-03-05 <= Ereignisdatum aus der Primärquelle
- Dautmergen <= in FamilySearch gefundener Ort
- () die "zentralen" Koordinaten
- () das Existenzintervall (Gültigkeitszeitraum) der Ortsbezeichnung
- -> Verweis auf die übergeordnete Verwaltungseinheit mit () deren Existenzintervall
- [] durch Überdeckung ergibt sich ein neues Existenzintervall für das Ereignisdatum
- [] am Ende bleibt der gültige Zeitbereich für diese Verwaltungshierarchie übrig.
Im Beispiel endet 1789 die Existenz der Grafschaft Hohenberg Österreich über den Ort Dautmergen (ohne Gewähr!).
Beispiel für mehrfache Eltern:
FamilySearch lässt die "religiöse Adoption" unehelicher Kinder durch die Großeltern zu. Dabei kann man über "Als bevorzugt festlegen" auswählen, ob man die biologische oder religiöse Vererbung anschauen möchte.
Als Nebeneffekte trete dann auf
* Adoptiveltern sind bei der Geburt des Kindes schon verstorben
* Adoptiveltern sind unvollständig (weil der Eingeber einen Part vergisst)
* Im 'Fächerstammbaum' fehlt die Mutter, die Generation wird übersprungen
* Im 'Verwandtschaftsverhältnis' wird ebenfalls die biologische Mutter übersprungen
Beispiel https://www.familysearch.org/tree/person/details/GNG3-HMC
Barbora Víšková Havlíková * 1805 Eltern sind Jan Nepomuk Havlík *1739 (= 66 Jahre) und Marie Havlíková Schenhanzová *1727 (= 78 Jahre)
Das ist nach meiner Meinung einfach falsch. Es fehlt eine Generation.
- Jan Hlavatý Kára
https://www.familysearch.org/tree/person/details/LYSF-TB2
- Mathias Benesch (Matěj Beneš) 3 Eltern (keine Fehlermeldung vom System, jedoch bei der Ehefrau)
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G89C-4HZ
- 2 Eingaben der Ehefrau Ursula am 26.07.21 (Dominik Rut) (jeweils nur 1 Kind)
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GQ2L-SWT
- Mathias Rejtschek mit und ohne Mutter
?? Sollte das Problem der 'kirchlichen Vererbung' (Siegelung) oder 'rechtlichen Vererbung' (Adoption) nicht deutlicher gemacht werden (so wie die Warnhinweise)?
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GNGS-VCH
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GNG3-HMC
- Barbora Víšková Havlíkov
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GNG3-46B
- Beispiel für Teileltern-Stiefmutter und biologischer Mutter
?? Ist das eine mit Dokument bewiesene Adoption oder eine Pflegschaft?
Beispiel für "unmögliche" Eltern, Stiefverhältnisse ohne "Forschungshilfen":
- Kateřina Rejček (Mutter mit 3 Jahren)
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GMZD-J1N
?? Sollte diese 'wahrscheinlich kirchliche Vererbung' nicht als Unmöglichkeit erkannt werden?
Antworten
-
Merkwürdige Forschungshilfen:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G84S-F9Y
Obwohl die Eltern Adalbert Pribyl und Katharina Pok bei der Geburt der Anna Pribyl
mindestens 30 bzw. 35 Jahre alt sind.
- Wieso liegt die Geburt des Kindes vor der Geburt des Vaters?
p. s.: Fehlerhafte, diakritische Zeichen
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GNLX-3YY
- Die 'Marie' ist vor 1727 geboren, die Mutter im August 1677. Das ergibt im schlechtesten Fall eine Zeitdifferenz von 50 Jahren.
?? Wieso wird in der Fehlermeldung eine Überschreitung von 52 Jahren gemeldet?
Quellenangaben:
Quellen dienen dazu, Ereignisse zu belegen. Es herrscht eine wilde Verwendung von Primär-, Sekundär- und auch Tertiärquellen (Abschreibungen).
Primärquellen sind Kirchenbücher, Dokumente, Erlasse, ...
Sekundärquellen sind Beschreibung von Primärquellen, also Metadaten
- GEDCOM ist ein Datenaustauschformat, keine Quelle.
- MyHeritage ist eine Sekundärquelle, nicht einmal ein Archiv mit Quellen, oft mehrfach untereinander abgeschrieben und dazu nicht von jedem öffentlich zugänglich.
- Archion ist eine kostenpflichtige Primärquelle
- GEDBAS, GENi, Geneanet usw. sind (teilweise kostenpflichtige) Sekundärquellen.
-> Es wäre gut, wenn FS in einem einfachen (Ja/Nein- oder besser mit einer Kennung wie P, S, oder auch kP = kostenpflichtige Primärquelle) Feld speichert und anzeigt, ob es sich um eine Primärquelle (Kirchenbuch, offizielles Dokument, usw.) oder etwas anderes (abgeschriebene Sekundärquelle) handelt.
Die Anzeige der Heiratsquelle ist nicht sehr zielführend, obwohl sie oft die einzige Möglichkeit ist, den Namen der Ehefrau zu finden.
Gründe:
Nicht nur bei der Ersteingabe sondern auch bei den Korrekturen werden Gründe angegeben. Hier wird aber oft Grund mit Quelle gleich gesetzt. Gründe sind
* Ersteingabe
* Korrekturen
Die Quelle für die Korrekturen ist dabei wichtiger als die Information, dass es sich um eine Korrektur handelt.
Systematische Fehler/systematische Korrekturen:
Leider gibt es eine Vielzahl systematischer Fehler (hier im Bereich der böhmischen Namen). Beispiele, die nicht zur manuellen Korrektur einladen
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GMZ8-KHZ
-> Hier sollte es eine Möglichkeit geben, diese zu melden, damit sie global (durch die Programmierer) in der Datenbank durch einen Update-Befehl korrigiert werden. Nach der Definition von 'Verstoß melden', gehören solche Meldungen nicht in diese Kategorie. Wo also lassen sich diese systematischen Fehler melden?
Ereignisse:
Es können beliebige Ereignisse 'erfunden' werden.
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GNG3-46B
- Ortsergänzung? Was ist 'm' (marriage vom Datum her)?
Standardisierte Orte:
- Keine oder wegen Aufwand unterlassene Korrekturen
https://www.familysearch.org/tree/person/details/LD29-6GC
Geburt (Das Land gab es damals und gibt es heute schon wieder nicht mehr)
23 November 1782 Drevec #13, Kralovice, Bohemia, Czechoslovakia
Da solche Korrekturen eine Vielzahl von Orten betrifft, muss die Korrektur zentral automatisiert werden.
Der inzwischen (neue) vielfach zu findende Zusatz über das Existenzintervall eines Ortsnamens ist oft falsch.
Es ist nicht klar, ob es sich um eine historische oder die aktuelle Verwaltungshierachie handelt.
Standardisiertes
23. November 1782
Drzewetz, Kralowitz, Böhmen, Tschechoslowakei
- Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Tschechoslowakei, auch aktuell gibt es diese nicht mehr.
Ahnenschwund:
?? Was macht FamilySearch mit (echtem) Ahnenschwund?
echter Ahnenschwund=Kreuzcousinenheirat (mit Dispens), also keine religiöse Adoption unehelicher Kinder durch die Großeltern
Ahnenschwund 18640 'Plevka, Mathias *01.07.1607? †01.07.1679?': 2348 -> 4876 bei: Scheibl, Marie *06.10.1847= †29.01.1907 19:00:00= <Jakesch/Jakešová> {#9}
Ahnenschwund 18644 'Plevka/Plevková, Magdalene <Julius/Juliusová> *01.07.1608<': 2349 -> 4877 bei: Scheibl, Marie *06.10.1847= †29.01.1907 19:00:00= <Jakesch/Jakešová> {#9}
Ahnenschwund 919 'Paziner/Pazina|Patzina, Johann Georg *01.07.1711? †19.02.1803=': 66 -> 172 bei: Scheibl, Josef Wenzel Erich *23.03.1923? †23.11.2006= {#2}
Doppelte Kekule-Nummer:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G89C-9XF
Religion:
Ganz selten findet man die Religionszugehörigkeit, auch wenn der überwiegende Teil der Daten aus den Kirchenbüchern stammt, obwohl die Länder über lange Zeiten eine Einheitsreligion besaßen.
Dabei ist die Religion für die Suche nach weiteren Angehörigen wichtig, da sie im Wesentlichen die Suchdokumente bestimmt.
Und natürlich sind die Angaben in einer beliebigen Sprache eingegeben, wie es die Rückfragen in Foren immer wieder bestätigt.
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GMZD-6BD
-> Římskokatolické
Doppeleingaben/Löschungen:
https://www.familysearch.org/tree/person/details/G89C-97Z
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GQ2P-YY2
-> Jakub Melichar
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GMZ8-VWZ
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GMZ8-KL5
-> Alžběta Melicharová Karlová Šimicová -> Alžběta Melicharová b. Karlová Šimicová
Wieder der Versuch, in einen (eigentlich eindeutigen) Namen weitere Informationen unterzubringen, weil diese im Programm nicht erlaubt sind.
Herzliche Grüße vom Hans-Jürgen (Scheibl)
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Wenn ich mir das alles so durchlese, erkenne ich, dass Sie hervorragende Deutschkenntnisse und tschechische Vorfahren haben. Im Prinzip benötigen Sie wenn schon dann Hilfe von Familysearch auf Tschechisch, gerade wenn es um solch spezifische Details geht.
Was das Problem mit der Namensgebung angeht, kann ich Ihren Frust gut nachvollziehen. Es erklärt aber auch, wie manche dazu kommen, alle sprachlichen Namensvariationen unter Vornamen einzutragen. So lächerlich das Ganze auch ist, jemanden Peter Petrus Petri Petrum zu nennen, aber gerade in solchen Fällen macht das endlich mal Sinn. Solche verlateinischten Vornamen wie Petrus oder anstelle von Wilhelm Guilhelmus als Namen einzutragen aufgrund eines in Latein geschriebenen Kirchenbuches ist schon Verbiegung genug. Wenn durch die Grammatik dann auch noch sogenannte Namensvariationen hinzugefügt werden, dann hat sich die Verbiegung mit jeder Variante potenziert. Diese Namensvarianten sind genauso fraglich wie wenn man den Frauennamen ein –in anhängt, wie Sie es ja sehr anschaulich schildern.
Aber es ist immerhin eine Lösung für Verstorbene, die unter ständigem Nationalitätenwechsel mit dem einhergehenden Amtssprachenwechsel zu leiden hatten. Ich hatte vor kurzer Zeit erst die Bekanntschaft mit einem Ahnenforscher gemacht, dessen Vorfahren aus den deutschen Ostgebieten kommen. Ich fand es einfach nur furchtbar, wie er den Verstorbenen sowohl ihre deutschen Vornamen gab, als auch ihre Taufnamen der kath Kirche, was dann die verlateinischte Version ihres Namens war. Er sagte, das mache er, um mehr Quellen bei Familysearch zu finden. Aber das ist ja nicht das einzige. Auf diese Weise werden wir dem Phänomen gerecht, dass so viele unserer Vorfahren mit mehreren Nationalitäten leben mussten. Wenn man freiwillig unter mehreren Flaggen lebt, mag das ja noch von Vorteil sein. Aber eigentlich zeugt es ja davon, dass einem Volk Gewalt angetan wurde.
Bei al diesen Gedanken darf man nicht vergessen, dass es Völker gibt, die so eine große Verachtung für ihre Kriegsgefangenen hegen, dass sie der Ansicht sind, dass ihre Sklaven es nicht wert sind, ÜBERHAUPT einen Namen zu tragen. Da sind die vielen Namensvariationen das kleinere Übel.
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Grüß Gott, Frau Bettina,
ja, ich muss erst einmal sortieren, auf welchen Kommentar Sie antworten. Jetzt geht es also um den 12. Mai und die Namensbildung im Tschechischen bzw. um die Genderisierung im deutschsprachigen Bereich um 1800 herum, die damals offensichtlich schon deutlich weiter war als unsere heutige Diskussion. Auch muss ich noch einmal lesen, was ich schon vor gut zwei Monaten behauptet habe.
Inzwischen habe ich die Quelle
weiter studiert, die einen sehr guten Überblick über die Regeln gibt (Schwarmintelligenz). Schwierig wird es in den Anfängen der Namensfestlegung, da hier oft der Familienname erst als Aliasname gebildet wird, wobei einige der Kinder den Vaternamen, einige den Mutternamen und einige den Hofnamen weiterführen. Hierdurch wird die Beziehung der Personen untereinander immer unsicherer und die Quellen immer dünner.
Dass der Pfarrer die Namen latinisiert hat, ist ja noch die einfache Variante. Aber die böhmische Kirche hat bei der Berufung der Ortspfarrer Wert darauf gelegt, dass in den Mischgebieten auch die Grundsprache des Pfarrers immer wieder wechselte. So wird zwar ein Kind als Adalbert geboren, stirbt aber als Voigtech, nur weil der Heilige in beiden Sprachen so unterschiedlich benannt wurde.
Das Problem sehe ich darin, dass FS nur einen Nachnamen zulässt (und Varianten gesondert behandelt), so dass viele Eingeber die Namen künstlich nach ihren privaten Regeln erweitern und zusätzliche Namen der Vorfahren und Ehepartner hinzufügen.
Wenn sie dann ausgewandert sind, werden nicht nur die Namen angepasst (der ursprüngliche Johann Hirsch wird dann zum John Deer und produziert Landmaschinen). Gleichzeitig kommt es zu einer geschichtlichen Wiederholung, indem in den USA der Frauenname wieder zwischen Ruf- und Nachname eingefügt wird: John F. Kennedy, während in Deutschland die Doppelvornamen (Patenname + Rufname und zur Steigerung noch mit - verdreifacht) zur Mode wird. Machen Sie das einmal einem Amerikaner klar. 😂
So, damit wäre schon der erste Teil des Kommentars hinreichen ausdiskutiert. Die KI wird uns weiterhelfen, wenn sie denn lernt, alte Handschriften sicher zu lesen.
In dieser Hoffnung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
(Paul) Hans-Jürgen (Scheibl)
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Grüß Gott,
auch wenn ich mich gerade von FS ziemlich allein gelassen fühle, bilde ich mir in meiner Hybris ein, dass man meine Hinweise doch liest und berücksichtigt. Immerhin ist der neue Fächerstammbaum (siehe meinen parallelen Thread dazu) wieder abgeschaltet und auf den alten PDF-Stammbaum zurückgesetzt worden. Eigentlich sehr schade, da diese Neuerung sicher sehr viel Mühe gekostet hat. Aber wenn die Datenbasis Mist (Standardisierte Orte) ist, kommt leider auch nur solcher heraus.
Leider verliere ich inzwischen etwas den Überblick darüber, was ich schon alles gemeldet habe. Daher füge ich meine Sammlungen nicht im Lauftext sondern einfach als Anhang ein und beginne gleich eine neue Sammlung auf meinem Weg durch die FS-Galaxis.
Wenn wir schon dabei sind, hier noch eine "Kleinigkeit":
Das Datum 'Eheschließung' ist keine Eigenschaft der Person sondern des Ereignisses 'Heirat'. Wenn es also drei Ehepartner gibt, dann gibt es auch drei verschiedene Eheschließungen.
Im Beispiel wird also nur die letzte Eheschließung ausgeworfen. Mit der gleichen Logik könnte man auch der Person den 'letzten Ehenamen' zuordnen, da dieser normalerweise in den Sterbebüchern zu finden ist. Der Nachname einer Person , ja selbst der Geburtsname ist EDV-technisch gesehen keine Invariante, da es durch nachträgliche Legitimation auch nach Jahren geschieht, dass unehelich geborene Kinder einen neuen 'Geburtsnamen' erhalten.
Und dann gleich noch eine Kleinigkeit: Deutsch/Englischer Mischmasch mit Geschlechtsumwandlung. Irgendwie ist es mir in Vorbereitung auf diesen Text gelungen, die Dorota zu einem Mann zu machen und auf Englisch anzuzeigen:
Die Spracheinstellung der Hauptseite steht auf "Deutsch". Um das zu reparieren, schalte ich auf Englisch um. Gleichzeitig ist "Englisch immer übersetzen" aktiv. Jetzt wird die Anzeige noch lustiger:
Mein armer Cousin 😂 wird in der Direktübersetzung aus meinem Leben sogar achtmal entfernt.
Also wieder zurück auf "Deutsch". Und es geht, die Dorota ist wieder da
Hierbei lernt man so nebenbei, wie die Amerikaner ihre Vorfahren abzählen.
Herzliche Grüße vom Hans-Jürgen (Scheibl)
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