Wann können wir die deutschen Kirchenbücher selbst indexieren?
https://www.familysearch.org/tree/person/details/GC7R-2NS
Für diesen Vater, Peter Kockler; 14. April 1844 – 1. September 1919 • GC7R-2NS gibt es einen Forschungshinweis rechts unter Forschungshilfen. Wenn ich diesen Hinweis öffne, lese ich, dass ihm das Attribut männlich zugeordnet wurde. Das gilt jetzt aber nur für ihn als Vater.
Wenn ich mir anschaue, um was es geht, finde ich, dass der Tod eines Kindes dokumentiert wird. Der Name sagt natürlich schon, dass es sich um ein Mädchen handelt, aber eine der Indexierregeln lautet natürlich, dass wir das Geschlecht nicht aufgrund des Namens bestimmen dürfen. Deshalb schaue ich mir den Eintrag genauer an.
https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSTY-HJBV?cc=2790268
Unter der laufenden Nr 7 finden wir den Eintrag von Anna Kockler, und da steht auf Latein, dass das Kind am 20 Januar 1879 zwei Monate nach der Geburt verstorben sei. Man achte auf die Ausdrucksweise duos mensis nata obut.
Jetzt lasst uns auf der gleichen Seite den Sterbeeintrag eines Knaben ansehen.
Unter der laufenden Nr 18 finden wir Johannes Schmitt. Da steht nicht nata abut sondern natus obut. Und auf diese Weise ist durchaus erkennbar, dass es um die Geburt eines Knaben geht, wenn man mal davon absieht, dass keinem Mädchen der Name Johannes gegeben wird.
Das ist leider leider leider kein Einzelfall, im Gegenteil. Es steckt System dahinter. Man überprüfe zumindest für diese Ortschaft alle indexierten Einträge nach 1876. Ich hab das jetzt für die Einträge der Verstorbenen dargelegt, warum das falsch bzw ungenügend indexiert wurde. Aber derart schlampige Indexierarbeit finde ich leider auch in den Heirats- und Geburtsanzeigen indexierten Kirchenbücher auf Familysearch. Wann endlich können wir selbst die Bücher indexieren!
Ab 1876 gibt es ja außerdem die standesamtlichen Urkunden, wo immer das Geschlecht eines Menschen dokumentiert wird, ob Neugeborene, ob Brautleute oder Verstorbene. Aber in den Kirchenbüchern werden zuweilen Geburten und Beerdigungen und Trauungen dokumentiert, die in den standesamtlichen Unterlagen fehlen. Und solche Einträge, die durch keine Zivilregistratur bestätigt wird, sind für unsere Zwecke unbrauchbar, wenn das Geschlecht nicht dokumentiert ist. Das ist der Grund, warum ich den Forschungshinweis auf eine seiner Töchter verworfen habe. In den standesamtlichen Unterlagen war weder ihre Geburt noch ihre Todesanzeige zu finden, und in den Ortsfamilienbüchern wird das Geschlecht der Kinder nicht dokumentiert, sondern nur das der Eltern, indem die Männer immer als Haushaltsvorstand genannt werden, weil die Deutschen anhand der Namen erkennen, ob jemand m o w ist, gerade in den Zeiten, als die Zivilregistratur ihren Anfang nahm für mindestens 100 Jahre. Ja, fast bis in die heutige Zeit ist das so geblieben. Aber das wird beim Indexieren nicht berücksichtigt, weil das nicht global so ist. So wie ich das sehe, sollte das zumindest für den deutschsprachigen Raum geändert werden, weil das Geschlecht in jenen Zeiten tatsächlich vom Namen her schon erkannt wurde und keine Namen zugelassen waren, die nicht eindeutig einem der beiden Geschlechtern zugeordnet werden konnte.
Ich habe diesen Beitrag her veröffentlichen können, weil ich von meinem PC-Händler aus hier mitschreibe. Ich benutze doch nicht auf von meinem eigenen PC aus den Mickysoft Edge, das Nachfolgeprogramm für den Mickysoft-Internetexplorer.
Antworten
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Hallo Bettina,
Ihr Unmut ist verständlich. Gerne können Sie beim Indexieren mithelfen.
FamilySearch ist für jeden dankbar, der an dieser wichtigen Arbeit mitwirkt.
Und so geht es:
Sie finden auf der FamilySearch-Startseite oben die Funktion Indexieren.
Öffnen Sie sie und sehen:
Lesen und studieren Sie zunächst die Übersicht und die Hilfe.
Probieren und üben Sie, indem Sie den Anweisungen folgen. Das ist ganz einfach.
Unter der Funktion Indexierung im Internet finden Sie die Projekte, an denen z.Zt. im Deutschsprachigen Raum gearbeitet wird und an denen sie gerne mitwirken dürfen.
Es werden immer wieder neue Projekte hineingestellt.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude bei dieser wunderbaren Möglichkeit, alte Aufzeichnungen für viele verständlich, lesbar und zugänglich zu machen.
Viele Grüße
Elisabeth Dörner
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Moment. Ich kann die Saarland-Kirchenbücher indexieren? Das ist eine großartige Neuigkeit. Es gibt sonst für Deutsch nicht sonderlich viel oder gar lesbares zu indexieren. Darum hatte ich damit aufgehört
Ich hab schon sehr viel indexiert, hauptsächlich amerikanische Dokumente, eben weil die Auswahl an deutschen Dokumenten nicht sehr groß ist. Deshalb ist mir die beschriebene Art und Weise, die zu indexierenden Dokumente aufzurufen, durchaus bekannt. Aber saarländische Kirchenbücher waren bisher nie dabei.
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Hallo Bettina,
ja, es gibt Deutsche Indexierungssätze. Kirchenbücher aus dem Saarland sind z.Zt. nicht dabei.
Unter Sätze suchen können Sie sehen, woran gerade gearbeitet wird.
Vielleicht finden auch diese Kirchenbücher Ihr Interesse und lassen Sie erneut in die Deutsche Indexierung einsteigen. Viel Freude und Erfolg dabei.
Viele Grüße
Elisabeth Dörner Family-Search Support
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Ja, diese Sachen sind mir durchaus bekannt. Die Kirchenbuchdublikate haben es in sich. Das letzte Mal, als ich das indexierte, fand ich lateinische Texte in Currentschrift. Ich muss mich in das Latein erst einarbeiten. Dazu waren die Saarländischen Kirchenbücher besser geeignet, weil die Pfarrer dafür kein Current verwendeten. Da waren mir die Kirchenbücher aus der Ukraine lieber.
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Die Indexierung ist ja eine gute Sache, aber mühsam und mit Fallstricken versehen. Fehler bleiben da wohl nie aus. Ich habe mich auch als Helfer versucht.
Der Eifer wäre sicher nicht nur bei mir größer und die Fehlerquote geringer, wenn die mir zur Indexierung vorgelegten Bilder der Dokumente näher an meinem persönlichen Interesse liegen. Mir ist bekannt, dass nach 1990 im Gebiet der neuen Bundesländer in Deutschland viele ev. Kirchenbücher verfilmt wurden, z.B. aus dem heutigen Sachsen-Anhalt Pretzsch, Trebitz, Globig, Wartenburg. An der Indexierung dieser Filme zu arbeiten wäre mein Anliegen, das bringt mich weiter und hilft auch anderen. Warum geht das nicht oder habe ich nur nicht gefunden, wie es geht?
Liebe Grüße - Eckhard Schmidt
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Lieber Eckhard Schmidt,
ich kann Ihre Gedanken gut nachvollziehen. Sicherlich wäre es leichter und reizvoller, Dokumente der eigenen Heimat zu indexieren. Jedoch können wir das nicht auswählen. FamilySearch stellt die Projekte bereit, an denen wir dann arbeiten.
Schauen Sie doch immer wieder nach, ob nicht Sachsen-Anhalt dabei ist. Manchmal brauchst es ein wenig Geduld.
Alles Gute für Sie und viele Grüße
Elisabeth Dörner Family-Search Support
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Danke für die Antwort, aber wo soll ich den nachsehen? Habe kürzlich erst gesehen, dass die Filmrollen für Pretzsch wohl schon in der Indexierung sind. Bei einzelnen mich interessierenden Personen wird auf diese Dokumente verwiesen.
Als 83jähriger wäre die Inanspruchnahme der Geduld sicher etwas kürzer zu bemessen.
trotzdem unverdrossen viele Grüße - Eckhard Schmidt
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Inzwischen gibt es tatsächlich gut lesbare Dokumente aus Wuppertal zu indexieren. Finde ich großartig.
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Lieber Eckhard Schmidt,
wenn Sie nachschauen möchten, welche Projekte z.Zt. indexiert werden, gehen Sie folgendermaßen vor:
Auf der FamilySearch-Startseite finden Sie oben die Funktion Indexieren.
Lesen und studieren Sie zunächst die Übersicht und die Hilfe.
Unter der Funktion Indexierung im Internet finden Sie dann die Projekte, an denen z.Zt. im Deutschsprachigen Raum gearbeitet wird.
Wie gesagt, es werden immer wieder neue Projekte hineingestellt.
Jedoch haben wir keine Möglichkeit, diese speziell anzufordern. Da braucht es leider wirklich Geduld und wer weiß, vielleicht ganz plötzlich das Glück, den gewünschten Ort indexieren zu können. ;)
Alles Gute für Sie und viele Grüße,
Elisabeth Dörner Family-Search Support
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