Email-Anfrage von Fremden - wie geht Ihr damit um?
Ich habe neulich eine Email von einer mir fremden Person mit folgendem Inhalt bekommen:
" Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich benötige eine Fotokopie einer Heiratsurkunde.
Es handelt sich um die Filme von Nieder Hermsdorf, Kreis Neiße in Oberschlesien. Diese sind nur bis 1802 einsehbar. Der zweite Teil muss in einem Archiv eingesehen werden. Nur das Archiv in meiner Nähe hat einen Wasserschaden und man kann es nicht besuchen. Ich brauche den Heratseintrageintrag meiner Urururgroßeltern ...
Natürlich werde ich Ihnen auch dafür eine Aufwandsentschädigung zahlen.
Mit freundlichen Grüßen, xyz"
Da a ich den Verfasser der Email nicht kenne und somit auch nicht weiß, woher er stammt, kann ich auch nicht nachvollziehen, welches Center betroffen sein soll (evtl. Ahrtal - dann wären wir weit weg!) und ob ich wirklich sein nächst gelegenes Center wäre. Zudem lassen mich nun die fehlenden Angaben hellhörig werden und vermuten, dass sich diese Person womöglich nur Zeit und Weg bei der Suche sparen möchte...
Wie geht Ihr mit solchen Emails um?
Ich persönlich würde ihm gerne eine freundliche aber klar formulierte Email schreiben, dass dies aus zwei Gründen nicht möglich ist.
1. dürfen wir das ja nicht, da die Rechte für die Aufnahmen bei den jeweiligen Archiven liegen und diese jeweils entsprechend verhandelt wurden und dank dieser öffentlich in vielen der Centers einsehbar sind. Dehalb müssen wir uns auch daran halten, um die diese Rechte nicht zu gefährden
2. sind wir eine kirchliche/gemeinnützige Einrichtung, die keine Dienstleistungen anbietet und somit auch keine Einnahmen produzieren darf.
Wenn alle Center für solche Email-Anfragen eine vorformulierte Antwort-Email hätten, würde das sicherlich allen Centers helfen, mit solchen Anfragen korrekt umzugehen....
Mit lieben Grüßen
Ela Schaal
Antworten
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Liebe Schwester Schaal,
ich würde Ihnen empfehlen sich in dieser bzw. ähnlichen Angelegenheiten mit Ihrem in Ihrer Berufung zuständigen Priestertumsführer zu beraten ...
Gruß aus Berlin-Neukölln
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... auch die Pfahl FHV-Leitung wäre, da es sich ja bei den Familiengeschichtszentren um Pfahleinrichtungen und zu großen Anteilen auch um Öffentlichkeitsarbeit handelt, richtiger Ansprechpartner ..
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Lieber Br. Binte,
danke für Ihre Antworten.
Alle Öffentlichkeitsarbeit in Ehren, aber es geht hier um die Rechte der Archive, bei denen die Originale liegen, die wir zu beachten haben!
Wenn wir das nicht tun, können der Kirche die Rechte auch wieder genommen werden, wie das in der Vergangenheit auch schon geschehen ist.
Ich kann mich noch an einen Bericht vor einigen Jahren erinnern, als ich zum ersten Mal mit einer sehr ähnlichen Anfrage durch einen Forscher vor Ort konfrontiert wurde. Damals habe ich die Hotline angerufen und die Mitarbeiterin hat mir berichtet, dass hilfsbereite Mitglieder gesperrte Filme ausgelesen hatten und die Daten weitergegeben hatten. Leider hatte der Kunde dann öffentlich gemacht, wie man an gesperrte Daten kommt und so wurde auch uns Mitgliedern die Filme des entsprechenden Archivs damit gesperrt. Das war ein großer Verlust!
Damit das nicht noch einmal passiert und weil dies hier der offizielle Weg ist (Hotline wird ja demnächst abgeschaltet), habe ich das hier gepostet.
Mit meiner Anfrage möchte ich
a) für mich klären, ob es bereits ein offizielle Prozedere gibt, wie man in solchen Situationen umgeht und wenn nicht, es damit evtl. anstoßen.
b) sensibel machen, was passieren kann, wenn wir Mitglieder die Urheberrechte der Archive nicht beachten
c) zur Vereinfachung gerne eine Möglichkeit erwirken, dass wir von offizieller Stelle die Begründungen korrekt formuliert bekommen....
Danke für Euer Verständnis und Eure Unterstützung
Liebe Grüße aus Ulm
Ela Schaal
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Liebe Schwester Schaal,
ja, ich habe auf mehrere Ihrer "Posts" geantwortet. Und ja, ich habe auch von Öffentlichkeitsarbeit geschrieben und Sie ansonsten auch gut verstanden.
Aber eigentlich habe ich Ihnen doch nur geraten sich mit Ihren krchlichen Führungs"beamten" - männlich und weiblich - zu beraten um ein gut vorformuliertes Antwortschreiben bzw. entsprechende Textbausteine für weitere ähnliche Anfragen an Ihre Einrichtung vorzubereiten. Mit anderen Worten: Ihre Pfahlpräsidentschaft (und die von Ihnen berufenen Geschwister im Hohen Rat und den Pfahlleitungen) ist "offizielle Stelle" für die Familiengeschichtszentren des Pfahls Stuttgart
Gruß aus Berlin Neukölln in die Stadt Ulm in der ich 1977 auch "unterwegs" war und an die ich mich gern erinnere ...
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Liebe Schwester Schaal,
wie ich sehe sind Sie hier nicht befriedigend beantwortet worden.
Geben Sie doch dem Gast diesen Link der Family History Library in Salt Lake, wo er in Englisch nachfragen kann, ob er zu dem gewünschten Dokument Auskunft erhält. Falls nicht, kann er auch sonst nirgends von FamilySearch Auskunft erhalten.
Liebe Grüsse
Matthias Schulz
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Ergänzung:
In FHCs sind Taufen von Nieder Hermsdorf, Neisse, Schlesien bis 1915 Heiraten und Tote bis 1870 und Tote zusätzlich von 1906-1945 einsehbar.
Mit dem Link der Family History Library in Salt Lake City
sollte er zusätzlich Auskünfte für Heiraten bis 1940 und Tote von 1898-1906 erhalten.
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